Noch vor einigen Jahren war die Verlegung von Fliesen und Platten in Außenbereichen mit Problemen und unzureichenden technischen Lösungen verbunden.

Das Ergebnis war häufig ein Belag, der bereits nach wenigen Jahren starke Mängel aufwies.

Heute kann die Fliesenbranche auf innovative Lösungen zurückgreifen, die Fliesenbeläge auch im Außenbereich sicher vor Schäden schützen. Um eine optimale Lösung für den Belagaufbau zu erzielen, müssen alle Komponenten und örtliche Begebenheiten aufeinander abgestimmt werden.

Bei der Auswahl des Materials ist es zwingend erforderlich, auf die Frostsicherheit zu achten. Ebenso sollte der Belag eine rutschsichere Oberfläche aufweisen, damit es nach Regenfällen nicht zu schmerzhaften Unfällen kommt.

Ein weiterer Punkt, der häufig vernachlässigt wird, ist die farbliche Gestaltung der Fliesenfläche. Zu helle Beläge können im Sommer das Sonnenlicht extrem reflektieren, was für die Augen sehr unangenehm sein kann. Eine zu dunkle oder schwarze Fliese kann sich durch die einwirkende Sonne stark aufheizen, was ein Begehen ohne Schuhe nahezu unmöglich macht.

Frei auskragende Balkone / Erdberührte Terrassen

Es können zwei unterschiedliche Untergründe vorliegen. Entweder liegt eine rohe Beton-Kragplatte / Bodenplatte vor, oder es ist eine schwarze Abdichtung (Bitumenanstrich oder Schweißbahn) vorgenommen worden. Häufig ist hier bereits ein Estrich aufgebracht, der bei einer Sanierung komplett erneuert werden sollte.

Der Konstruktionsaufbau ist relativ einfach. Es sollte ein Verbundestrich mit ausreichendem Gefälle (1 bis 2 Prozent) eingebracht werden, um Frostschäden durch stehendes Wasser zu vermeiden. Auf dem Estrich wird dann eine Abdichtung hergestellt, die zusammen mit dem Fliesenbelag den Untergrund vor eindringender Feuchtigkeit schützt.

Um Schäden durch Temperaturschwankungen und den dadurch auftretenden Spannungen zwischen Keramik und Estrich zu vermeiden, sollte eine Entkopplungsbahn zwischen Fliesen und Estrich verlegt werden. Sollte, wie zuvor angesprochen, eine Abdichtung der Krag- oder Betonplatte bereits vorhanden sein, wird die Drainageschicht zwischen Krag- oder Betonplatte und Estrich eingebaut. Diese ermöglicht den kontinuierlichen Abtransport von Feuchtigkeit und der Neutralisierung von Spannungen.

Die Verlegung auf Dachterrassen ist ein komplexeres Thema als die vorgenannten Aufbauten. Um hier eine optimale Konstruktion herzustellen, muss sichergestellt sein, dass ein fachgerechter Aufbau gemäß den geltenden Flachdachrichtlinien in Hinsicht auf Wärmedämmung und Abdichtung vorliegt. Zwischen Dachabdichtung und Estrich ist grundsätzlich eine Flächendränage vorzusehen. Eine alleinige Abdichtung durch den Fliesenbelag ist als Dachabdichtung nicht ausreichend ! 

Um den temperaturbedingten und aus Schwindung resultierenden Spannungen zwischen Estrich und Fliese vorzubeugen, ist der Einbau einer Entkopplungsplatte erforderlich.

Passend zu den zuvor beschriebenen Drainage- und Entkopplungssystemen kann durch die Verwendung von entsprechenden Randprofilen ein sauberer Abschluss des Aufbaus realisiert werden. Des Weiteren gewährleisten die Randprofile eine Tropfkante für das ablaufende Wasser des Entkopplungssystems. Für Flächendränagen werden ebenfalls Profile angeboten, welche die Dränageebene komplett abdecken und das Wasser über eine Entwässerungsrinne ableiten.

An aufgehenden Wänden und Einbauteilen muss immer eine Bewegungsfuge eingebracht werden, um Schäden durch thermisch bedingte Ausdehnung zu verhindern. Bei großflächigen Terrassen und Balkonen ist es ebenfalls notwendig, Feldbegrenzungsfugen im Oberbelag zu erstellen.

Kleber, die im Außenbereich Verwendung finden, müssen unter Praxisbedingungen witterungsbeständig, frostbeständig und wasserfest sein. In der Praxis haben sich hier hochwertige Flexkleber mit hohen Kunststoffanteilen bewährt. In Verbindung mit einer Flexfuge garantiert dies bei fachgerechter Verarbeitung eine beständige Lösung.